12. Juni 2024

Der Heinz Finder als präventativer Retter in Not

Stell dir vor: Du hast so richtig Lust, essen zu gehen. Du suchst dir ein richtig gutes Restaurant aus. Du wählst ein richtig leckeres Gericht. Sobald es serviert wird, fällt dir auf: Das Essen ist ruiniert! Es gibt kein Ketchup von Heinz!

Ob es in der Schweiz viele Menschen gibt, die solche Erfahrungen machen, weiss ich nicht. In Kanada jedoch, scheint dies eine übliche Begebenheit zu sein - denn die Werbung von Heinz mit genau dieser Message ging durch die Decke.

Aus Marketer-Sicht ist das Plakat der Kampagne “Find restaurants near you that serve Heinz” insofern spannend, als dass es offline und online Marketing gekonnt kombiniert. Während das Design nicht aussergewöhnlich ist - die Farbe entspricht dem berühmten Kondiment, die Schrift ist neutral, und mehr als der untere Viertel zeigt die altbekannte Ketchupflasche - liegt der Clou in der digitalen Interaktivität. Folgend ein Beispiel des Plakates:

https://images.app.goo.gl/NxjxchRN4qGx1nYw5 (abgerufen am 10.06.2024)

Heinz hat sich nämlich die Fortschritte in der Google Image Recongition Technologie zu Nutze gemacht: Scannt man das Bild auf dem Plakat, so bekommt man tatsächlich prompt eine Liste aller Restaurants zurück, in denen sich das Eingangsszenario aufgrund der richtigen Ketchup-Ausstattung im Lokal eben nicht abspielen kann.

Tatsächlich scheint die Problematik den nordamerikanischen Kontinenten fest im Griff zu haben. Auch in den USA lancierte Heinz eine Kampagne mit der gleichen Aussage, nur konnten Passanten dort ihren Frust über das fehlende Kondiment handgreiflich am Plakat zum Ausdruck bringen - und wurden mit kleinen Ketchup-Tüten belohnt.

https://d2clgeqocjw7k2.cloudfront.net/66328ae4857d35001ada5338/high.mp4 (abgerufen am 10.6.2024)

Ich finde: Eine gelungene Kampagne! Sie trifft genau die richtige Balance zwischen Vertrautem (das Design ist schlicht), Humor und indirekter Sarkasmus (Heinz positioniert sich klar als führender Ketchup-Hersteller), technologischer Innovation (AI und Google Image Recognition) und Interaktivität (die Passanten werden mit dem Scannen aktiv involviert). Auf so eine Idee hätte man kommen sollen - das nächste Mal bist du dran!

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